Dienstag, 10. Juli 2012

PREDIGTEN VOM KLOSTERLEBEN: VIA ILLUMINATIVA: 6. PREDIGT

GEILER:
"(D)er sechßt nutz/ der aim menschen erwachsset/ auß ainem gaistlichen closterleben/ der ist. das er dicker betauwet würt/ mit gaislichem goetlichem trost...Das erst fenster/ ist in der verstentnus/ ware demuot. Das annder fenster/ in der begirde lauterkait. Unnd das dritt/ in den wercken warhait."

MÜNCHNER ANONYMUS:
"das 6. gut. eines guten closterlebens ist. das ainer öffter begossen werd mit dem taue der hymlischen genaden. und tröstung. und umb des willen mag man wol darvon sprechen das. welliches geschriben ist in dem puch der gesang an dem 5. capitel. din haupt. das ist. dein gemiet ist vol taue hymelischer genaden und tröstung. wan drey ding send welliche er sein leben lang treibt und yebet umb welliche er öffter werd begossen mit geistlichem trost.
scilicet-das erst   -ist-diemietikait in der verstentnüß
          -das ander     -rainikait in der begird
          -das drit         -die warhait in dem prauch oder wirckung"
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"in dem prauch oder wirckung": wird durch die Formulierung "in den wercken" bei Geiler verdeutlicht.
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EREC (Bruder Visitator)

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