Dienstag, 19. Januar 2016

INNOZENZ III.: PAPST

=LOTHAR VON SEGNI: 1160-1216: strebte nach der PLENITUDO POTESTATIS (Fülle der Macht); daher wollte er Sizilien vom Reich trennen und griff sogar in die deutsche Königswahl ein! Innozenz rief zum 4. Kreuzzug sowie zum Kampf gegen die Albigenser auf!
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Aryeh Grabois: Enzyklopädie des Mittelalters

INNOCENTIUS II: DE CONTEMPTU MUNDI: LIBER III

1) De putritudine cadaverum=Über die Unreinheit der Leichen (Körper)
2) De tristi memoria damnatorum=Über die traurige Erinnerung an die/ der Verdammten
3) De inutili poenitentia damnatorum=Über die nutzlose (unnütze) Buße (Reue) der Verdammten
4) De peonis inferni=Überdie Strafen der Hölle
5) De ineffabili angustia damnatorum=Über die unaussprechliche Not der Verdammten
6) De igne gehennali=Über das höllische Feuer
7) De tenebris inferni=Über die Finsternis der Hölle
8) De confusione poenarum=Über die Vermischung der Strafen ("Ausgießung"; Schmach)
9)De indeficientia tormentorum=Über das Nicht-zu-Ende-Gehen (Unablässigkeit?) der Qualen
10) Quod reprobi numquam liberabuntur poenis=Warum die Bösen künftig niemals von den Strafen (Qualen) erlöst werden
11) Testimonia de suppliciisaeternalibus=Zeugnisse über ewige Strafen
12) De die iudicii=Über den Tag des Gerichts
13) De praecedenti tribulatione=Über vorhergehende.... (Peinigung; Qual ?)
14) De signis praecedentibus=Über vorausgehende Zeichen
15) De potentia, sapientia & iustitia iudicis=Über Macht, Weisheit und Gerechtigkeit des Richters
16) De divino iudicio=Über das göttliche Gericht
17) Quod nihil proderit damnandis=Warum den zu Verdammenden (Verurteilenden) nichts nützen wird
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INNOCENTIUS III: DE CONTEMPTU MUNDI: LIBER II: ARGUMENTUM

1) De culpabili humanae conversationis congressu=Über den sündige Gesellschaft menschlichen Umgangs ("congressus" kann auch Geschlechtsverkehr bedeuten, was dem Kapitel eine besondere Note gibt)
2) De cupiditate=Über die Begierde
3) De iniquis muneribus=Über ungerechte Gefälligkeiten (auch: Pflichten, Ämter, Dienste; Geschenke; Gaben)
4) De acceptione personarum=Über das Annehmen von Personen (Empfang; Annahme; persona: auch: Rolle; äußere Lage; Charakter; Persönlichkeit)
5) De venditione iustitiae=Über den Verkauf der Gerechtigkeit
6) De insatiabili desiderio cupidorum=Über das unersättliche Verlangen der Begierigen
7) Quare cupidus satiari non potest=Warum der Gierige nicht gesättigt werden kann
8) De falso nomine divitiarum=Über den falschen Namen des Reichtums (nomen: auch: Schein; Benennung)
9) Exempla contra cupiditatem=Beispiele gegen die Gier
10) De superflua solicitudine cupidorum=Über die überflüssige Besorgnis der Gierigen
11) De avaritia=Über die Habsucht (Geiz)
12) Cur avaritia, sit servitus idolorum=Warum die Habgier Knechtsdienst der (an den) Götzen (Abbilder) ist
13) De proprietatibus avari=Über die Eigentümlichkeiten des Habgierigen
14) De iniqua passione divitiarum=Über die ungerechte (nachteilige, übermäßige) Leidenschaft für Reichtum
15) De licitis opibus=Über die erlaubten Mittel (Reichtum)
16) De incertitudine divitiarum=Über die Ungewißheit des Reichtums
17) De gula=Über Völlerei
18) Exempla contra gulam=Beispiele gegen die Freßsucht (gegen Fressen und Saufen)
19) De ebrietate=Über die Trunksucht
20) Exempla contra ebrietatem=Beispiele gegen das Saufen
21) De luxuria=Über Ausschweifung
22) De generalitate luxuriae=Über die Gattung (Allgemeinheit) der Ausschweifung
23) De diversis speciebus luxuriae, & poenis earum=Über die verschiedenen Arten der Ausschweifung und deren Bestrafungen
24) De coitu contra naturam=Über den Verkehr gegen die Natur
25) De poena huius sceleris=Über die Strafe dieses Verbrechens
26) De ambitioso=Über den Ehrgeizigen
27) De nimia concupiscentia ambitiosorum=Über die allzu große Begierde der Ehrgeizigen
28) De ambitioso exemplum=Beispiel von einem Ehrgeizigen
29) De brevi & misera vita magnatum=Über das kurze und elende Leben der Vornehmsten
30) De diversis proprietatibus superborum=Überdie Eigenheiten der Hochmütigen
31) De superbia & casu luciferi=Über den Hochmut und den Fall Luzifers
32) De arrogantia hominum=Über die Anmaßung der Menschen
33) De abominatione superbiae=Über die Verabscheuenswürdigkeit des Stolzes
34) De arrogantia superborum=Über die Anmaßung der Stolzen (Hochmütigen)
35)  Contra fraudem ambitiosorum=Gegen den Selbstbetrug (Irrtum; Betrug; Schaden) der Ehrgeizigen
36) De proprietatibus arrogantium=Über den Charakter der Vermessenen
37) De superfluo cultu=Über überflüssige Verehrung (Üppigkeit; Schmuck)
38) Contra superfluum ornatum=Über überflüssigen Putz (Schmuck; Kleidung; Ausrüstung)
39) Quod plus defertur vestibus, quam virtutibus=Warum mehr abgeirrt wird (angezeigt wird; hingetragen wird ???) durch Kleider (für Kleider) als durch Tugenden (für Tugenden)???
40) De fucatione colorum=Über das Schminken mit Farben/ den Schein der Farben (Färben; Verfälschen)
41) De immunditia cordis=Über die Unreinheit des Herzens
42) De doloribus, quos mali patuntur in morte=Über die Schmerzen, die die Bösen beim Tod erdulden (müssen)
43) De adventu Christi ad mortem cuiuslibet hominis=Über die Ankunft Christi beim Tod jedes beliebigen (eines jeden) Menschen
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Wie man sieht, handelt es sich hierbei um einen aszetischen Traktat, bei dem es nichts zu Lachen gibt!
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INNOCENTIUS PAPA III: DE CONTEMPTU MUNDI, SIVE DE MISERIA CONDITIONIS HUMANAE, LIBRI TRES

ARGUMENTUM: LIBER PRIMUS (tituli capitulorum primi libri)

1) De miseria hominis=Über das Elend des Menschen
2) De vilitate materiae=Über die Nichtigkeit der Materie
3) De vitio conceptionis=Über die Sünde der Empfängnis
4) Quali cibo conceptus nutriatur in utero=Mit welcher Speise wird die Leibesfrucht im Körper genährt
5) De imbecillitate infantis=Über die Schwachheit des Kleinkindes
6) De dolore partus, & eiulatu nascentis=Über den Schmerz der Geburt und das Wehklagen des Geboren-Werdenden
7) De nuditate hominis=Über die Nacktheit des Menschen
8) Quem fructum homo producit=Welche Frucht der Mensch erzeugt
9) De incommodis senectutis, & brevitate vitae=Über die Beschwerlichkeiten des Alters und die Kürze des Lebens
10) De labore mortalium=Über die Mühe der Sterblichen
11) Über das Streben der Weisen
12) De variis studiis hominum=Über die verschiedenen Beschäftigungen der Menschen
13) De diversis anxietatibus=Über die verschiedenen Ängste
14) De miseria pauperis & divitis=Über das Elend des Armen und des Reichen
15) De miseria dominorum servorum=Über das Elend der Herren der Knechte
16) De miseria continentis & coniugati=Über das Elend des Sich-Enthaltenden und des Zu-einem-Paar-Verbundenen (?)
17) De miseria bonorum & malorum=Über das Elend der Guten und der Schlechten
18) De hostibus hominis=Über die Feinde des Menschen
19) De carcere animi/ animae=Über das Gefängnis der Seele (an dieser Stelle befindet sich in meiner Ausgabe ein Loch!)
20) De brevi laetitia=Über die kurze Freude (Fröhlichkeit)
21) De inopinatio dolore=Über den unerwarteten Schmerz
22) De vicinitate mortis=Über die Nähe des Todes
23) De terrore somniorum=Über den Schrecken der Träume
24) De compassione=Über das Mitleid
25) De innumerabilibus speciebus aegritudinis=Über die unzähligen Arten der Krankheit
26) De subitis infortuniis=Über plötzliche Unglücksfälle
27) De diversis generibus tormentorum=Über verschiedene Arten von Qualen
28) De quodam horrendo facinore=Über eine schreckliche Untat
29) De poena innocentis=Über die Pein (Strafe) des Unschuldigen
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Ich beziehe mich hier auf die Ausgabe "Lugduni (Lyon)...1555": Das Vorwort ist an CUTBERTUS TONSTALLUS, dem Erzbischof von...in England gerichtet (im Text heißt es "episcopo Dunelmensi"; der Schreiber des Vorwortes scheint ein gewisser IOANNES COCHLEUS zu sein; es folgen die Buchstaben S. P. D., was ich mit "Salutem plurimam dicit" auflöse.-Jahreszahl 1534 am Ende der Praefatio.
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Mittwoch, 6. Januar 2016

QUELLE: JANUS PIEKALKIEWICZ: SCHATZSUCHER HABEN NOCH CHANCEN

Bastei Lübbe Sachbuch von 1975, gefunden beim Altpapier, weggeworfen von Barbaren!

DER SCHATZ DER BIANCA (2): EIN PFAFFE WIRD REICH

1892, RENNEA-LE-CHÂTEAU: Südfrankreich: Der junge Geistliche BÉRANGER SAUNIÈRE läßt seine Kirche renovieren. Da findet ein Maurer 5 hölzerne Rollen, die Pergamente enthalten. Die Schrift ist Latein und Altfranzösisch. Der gerissene Pfaffe erzählt dem unwissenden Maurer, es handle sich dabei um unwichtige Papiere aus Zeiten der Revolution. Heißt es nicht: Du sollst nicht lügen!
Auf den Pergamenten entdeckt der Geistliche den Namen der BIANCA und ihr Siegel! Da er nicht alles entziffern kann, fährt er blitzartig (wie vom Teufel verfolgt) nach Paris. Zwar kennt er die Lage des Versteckes nicht, aber den Wert des Schatzes: 15 Millionen Mark in Goldmünzen (Stand 1975), Juwelen, Edelsteine, Kunstgegenstände. Zusammen mit seiner Haushälterin MARIE DENARNAUD, mit der der lustige Pfaffe ein sündiges Verhältnis hat, geht er auf Schatzsuche. Das saubere Pärchen folgt den Linien auf einem der Pergamente, die vom Altar ausgehen. Sie stoßen auf die Höhle, in der Ignace (250 Jahre zuvor) sein Schäfchen suchte und werden fündig: Sie finden mehrere Kisten mit Goldmünzen, Juwelen, Tafelgeschirr. Die Skelette sind immer noch da, allerdings in noch erbarmungswürdigerem Zustand als anno dazumal. Am nächsten Tag kommen sie wieder, füllen das Gold in Säcke und tarnen den Eingang.
Hochwürden verschwindet dann aus RENNES: Er müsse seine arme, kranke Mutter besuchen. In Wirklichkeit reist er quer durch Europa und verscherbelt die Goldmünzen. Heißt es nicht: Du sollst nicht lügen! Von 1892 treffen dann Geldüberweisungen an die flotte Marie ein. Diese werden im Bett der cleveren Marie versteckt. Ab da bricht bei dem "Gangsterpärchen" der Wohlstand aus. Hochwürden, nicht gerade ein Vertreter der "armen Kirche" fängt an, im großen Stil Geld auszugeben. Dies wird in TEIL 3 erzählt.
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Als nächstes

DER KRONSCHATZ DER BIANCA (1)

1645, Mai: Der kleine Hirte IGNACE PARIS hütet seine Schäfchen in der Nähe von RENNES-LE-CHÂTEAU (Südfrankreich). Eines der Schafe fällt in eine Spalte. Ignace will es retten. Da Schafe von Natur aus ziemlich blöde sind, rennt es in eine Höhle. Unwissentlich führt es den Jungen zu einem Schatz, der sein Verhängnis sein wird. Neben mehreren Skeletten stehen Kisten voller Gold!
Zurück im Dorf, beschuldigt man Ignace, das Gold gestohlen zu haben. Er wird verhaftet. Trotz Folter schweigt er beharrlich! Schließlich wird der Arme von den Schergen gehängt.
Vermutung: Bei dem Gold handelt es sich um den Kronschatz der BIANCA VON KASTILLIEN, der Mutter des "frommen" LUDWIG (=LUDWIG DER IX.). 1250 floh BIANCA vor einem Aufstand nach Südfrankreich. Auf mehreren Wagen werden ihre Wertsachen nach Südfrankreich vorausgeschickt. Etwas später trifft der ganze Troß mit BIANCA an der BURG RENNES ein. Der Schatz wird in den unterirdischen Gängen vesteckt. BIANCA stirbt 1252. Ihr Sohn weiht den "kühnen" PHILIPP (Nr. 3) in das Geheimnis ein, dieser aber nicht seinen Nachfolger, PHILIPP DEN SCHÖNEN.
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