Donnerstag, 19. April 2018

NOVIZENTRAKTAT: Freiburg Hs. 219, fol. 10 r-v: Praefatio (Vorrede); erstes Kapitel: Gründe für den Eintritt in einen Orden

von im: wann gott der her ist hailsam und saelig machen die do hoffnung habend in in: wie wol eß ist das er muß zuo zytten ist zuoschicken trie saeligkait
hie hant ain end die vorred
hie vacht sy an der tractat den man nempt ain form der novitzen oder aines anfahenden menschen / das erst capitell das der mensch betracht war umb er kumen sy in ainen gaistlichen orden zuo dem aller ersten: du gaistlicher mensch. bist du ingegangen in ain gaistlichen bewertten orden: betracht zuo dem
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10 v: aller ersten / war umb du dar in syist kummen: und war zuo und uß wass ursach willen: warumb bistu aber kumen / allain das du wellist gott dem heren Christo jhesu: deinem gespons. hie in disen ellenden stoerblichen leben: williglich frölich biß in den tod deinen (=dienen!) / das er werde dein lon in den ewigen leben: nun zuo gelicher weiß als du umb kaines anderes wegen bist kumen in ain gaistlichen orden / allso umb kains anderen willen soltu verlangen kain guotz werck. war zuo bist du aber kummen in ainen gaistlichen orden: nienen (hienen ?) zuo dann zuo dem
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NOVIZENTRAKTAT: FREIBURG, HS 219

Ein Gebets-und Andachtsbuch; Schriftart: Bastarda, 6 Hände; 2. Hand: schwäbisch; oberrhei.: 3-6; Provenienz: Benediktinerabtei St. Peter, Schwarzwald, 1505 beendet; möglicherweise von Schwester KATHARINA EDERIN geschrieben.
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9r: Hie hept sich an die vorred uber den tractat den man nempt ain form oder ain gestalt der novitzen Ain form oder ain gestalt aines gaistlichen anfahenden lebes so der mensch noch ain novitz dar-?- wuert diser nachfolgend tractant genempt dar in begriffen werdend un allen zwifel So wuert er ain warlicher gaistlicher mensch: wann zuo gelicher (ß) wiß als ain form aines yettlichen dings gitt (?) ain wesen und ain stalt (?) dem selbigen ding also das deß selbig ding warlich sy:also auch die maaß und die form aines gaistlichen lebe(n)s
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9v: welches in disem tractat begriffen wuert. gitt (?) und verlicht ainem menschen ain war rechs gaistlichs leben aber nott ist es das der selbig leb nach der ler / die dar in geschriben stant und wann er merkt das er daran abnemen sy.-?- zuo beserung: all weg rief an die hilff des almechtigen gottes un welche hilff on allen zwiffel / ist der mensch das thon so wiert er finden hilff von gott und nymer verlaufen
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