Dienstag, 26. August 2014

RITTER JOHANN ZISKA VON TROCNOV UND ANDREAS PROKOP (KATEGORIE "NETTE MENSCHEN")

Andreas Prokop

ZISKA UND PROKOP waren zwei hussitische Heerführer, "denen der Schrecken vorauseilte" (S. Fischer-Fabian):
"Ziska, einäugig seit seinen Jünglingsjahren, nun ganz erblindet durch einen Pfeilschuß, hatte den Terror zum Instrument seiner Kriegsführung gemacht, dabei ganze Städte ausgemordet." Es gab das Sprichwort: "Grausam wie ein Hussite." Man erzählte über die Hussiten, daß ihre wettergegerbte Haut kein Schwert durchdringen könne!
FISCHER-FABIAN schreibt,  Ziska habe angeblich "auf dem Sterbebett verfügt, seine Haut auf eine der Trommeln zu spannen, die zum Angriff geschlagen wurden."-Netter Einfall!
ANDREAS PROKOP, kahlköpfiger Kollege ZISKAS, war, so sagt man, noch schrecklicher!
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S. FISCHER-FABIAN: DER JÜNGSTE TAG. DIE DEUTSCHEN IM SPÄTEN MITTELALTER, Knaur, München 1988, S. 170 f.

GEILER VON KAISERSBERG (+1510) WETTERT GEGEN DIE HÄNDLER


Der Straßburger Prediger Johannes Geiler hielt anscheinend nicht viel von der Spezies der "Koofmichs". "Stets zornig" schimpfte er über sie. Er hielt ihnen vor, daß sie Schuld am Luxus hätten und daß sie "wilde Fetzen" ins Land brächten:
"Sint insonderheit Kauffmannsöhn, die meinen, sie wären Alles weil ihre Väter geld hant, die auff den Straßen stolziren in Kleidunge noch närrischer als die Weiber. Siehest du nit, wie sie sich das Haar büffen und ferben und das gesichte einschmieren?"
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Gefunden bei: S. FISCHER-FABIAN: DER JÜNGSTE TAG: DIE DEUTSCHEN IM SPÄTEN MITTELALTER, Knaur, München 1988, S. 115.

Samstag, 2. August 2014

TRAKTAT VOM GEISTLICHEN STREIT 4

90 v: so versinket er und ist kain teglich sund so leicht die man durch got vermaytet sy (sy) mert die genad und myndert das fegfewr und mert denn lon jm dem himelreich: Aber nemant ist wie liechte (?) augen er hab der von jm selber erkenne die mannigfalltigen list der sunden und untugent: So wollen wir mit der hilff des heiligen geistes von der ler der heiligen ein wenig sagen von der natur und ein wenig ergeney (?) der acht haubt sund von dem ver(?)arung und anderen fluessen (?) alle sund Dar nach wollen wir sagen der ergeney (?) wie man jn sol wider steen und sy uber winden von dem ersten wollen wir sagen von des mundes geitikait wan wider die sollen wir den ersten streit anfachen...dem vasten mügen alle leut nit geleiche regel hallten weill alle leut nit geleiche sterk haben an dem gemut noch an dem leib darumb...ssigt sich ein yetlicher nach seine gr...und art seines leibs wan ein mensch mer bedarff dan der ander. Doch ist unsz (?) allen fur gelegt die regel der kestigung und disz ist ein volkumen end der erhaltung allen leuten: daz der mensch nymer uber laden wird mit kainer speis wan nicht allein die fulhait sunder auch die grosshait des essenns die krenkt daz herz und mit wellicher lay... der laib uberladen wirt da von wechsset jm unkeusch und nicht allein die uber mass des weins macht daz gemut trunken: Sunder daz man ysset mangelay speis und aller maist uber mass des essens macht daz gemut wankeln (?) und beraubet es aller lauterkait des herzens wan auch der mensch nympt die sein krankhait...und nicht sein wollust begert: Essige (?) und gute speis die beraiten den menschen die gesundhait des leibs und benympt nicht lauterkait dem herzen ob sy mit mass genumen werden da von ist daz die aller volkumest lerr der heiligen: daz die krafft des vastens allein lig an der mass des essens und daz ist ein
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TRAKTAT VOM GEISTLICHEN STREIT 3

90 r: und stat starker wider auf Syben mall daz ist mit un(?)iessigkait: mit vergessenheit mit gedanken: mit worten mit werkeren mit verge(?)ung mit not durfft mit plindhait und vergissest deines schopfers: Einen tag oder ein wochen oder ein jar. oder wie lang es ist: Darumb verzag nicht heb an wan du vun...an hebest got ist berait dir zu (?) hellffen: wie dik du auch uber wunden wirst du wi(?)st doch nicht sigloss genant piß daz du den kampff aufgibst und willt nymer streiten aller erst wirstu geurtailt sigloß Nun spricht manig mensch jch ker mich nicht an die horten lere der tugent jch mag es alles nit (mit?) zukumen: got muß mir die genad umb sunst geben jch mag nicht dar nach arbaiten: Also lernt uns nicht die volkumenhait: wer ye zu volkumenhait und zu steter haimligkai gotes kumen ist der muß sich uben an tugenten und mit ernst darnach streiten oder die genad wirt jm nit....für kumet offt einem menschen mit sussigkait ee er wais was tugent ist: daz thut er darumb daz sich der mensch dar nach an...tugenten ube: und thut er daz nit so wirt jm die genad lang nit und kumpt jm die genad fast zu grossem schaden: Es hat nemant so vil genaden daz er die sund sol leicht achten oder clain: wan yetlicher tegliche sund mag todlich werden wan augensting (?) spricht Es ist kain tegliche sund so leicht noch so clain die nit todlich werd so sy dem menschen woll gefellt und jn gelustet da von es sund ist und er umb anders nicht thut dan daz er waiss un gelaubet daz es sund ist und mag auch haubt sund werden begangen do mit won (?) man teglich mit sicherer gewissen thut an willen zu bussen und zu...und jm woll gefellet ymer mer dar jnn zu peleiben und nymer mer rew dar umb zu gewinen Darumb sol man sich ser huten vor teglich sunden wann der mensch kumpet jn die tieff der sunden
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