Donnerstag, 29. September 2016

CGM 800, 212 V: PREDIGT VOM KLOSTERLEBEN

...darumb wert wol angehebt der tracht zw ainem güetten endt von dem spricht SAND AUGUSTIN ich han nit pesser funden dann die im closter haben zw genomen und auch nit pöser funden dann die dar ynn abnemen und darumb wer zw rechter becherung (?) chemen wöll der mueß von sein unedlen wesen in ain pessers cherdt werden un müß (muoß?) der welt gemainschafft urlaub geben allso daz er sey an vatter und müetter als MELCHISEDESCH und halt sich als ob er und got allain sey merck pej den wortten seinen syn wann als got nach seiner götlichen natur ain lautter menschlicher geist ist allso wirt er auch geistlichen in lauttern geisten (?) entpfangen und als er in seim ungeschefften wesen ain güt (guot ?) ist daz kain endt hat allso ist die sel gruntloß daz sy nach irer begir von aller creatur als wenig mag erfüllt werden als daz mer mit ainem tropffen wasser auf daz spricht SAND AUGUSTIN alle ding die untter des himelß craiß sind die sind nydrer dann des menschen sell auff daz sy ir wesen über sich secz und mit den besiczen heilig werd und alle ordnung hie der (?) unstättigkait übersteig wann zw gleicher weiß als dem kind in müetters leib die sel nit wird ein gossen es sey dann der leichnam vor mit allen glidern dar zw geschicht allso ist sel und leib albeg todt an die gegenwürtigkait gocz soll dem der herr nit besundern gnaden per (?) der sel sein so müeß auch der mensch ain söllichs leben haben daz dem chunfftigen leben gleicher sey dann den gegenwürtigen wann seidt ains münichs...
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ungeschefft=ungeschaffen
an=ohne
gruntloß=bodenlos (ohne Grund=Boden z. B. eines Sees, also sehr tief)
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by R. F.

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