Sonntag, 14. Februar 2016

R. PÖRTNER: DAS RÖMERREICH DER DEUTSCHEN: ARGUMENTUM

1.) Der Husterknupp und andere Motten
2.) Die Werla-König Heinrichs Musterpfalz
3.) Die Schicksalsschlacht auf dem Lechfeld
4.) Bamberg galt als Nabel des Reiches
5.) Das Münster des Essener Damenstaates
6.) Reichenau-Insel der Mönche, Insel der Musen
7.) Die Kaisergruft von Speyer
8.) Goslar-"herrlichste Hausung des Reiches"
9.) Worms oder Ruhm und Reichtum des Bürgers
(Touristische Hinweise-Zeittafel-Bibliographie-Register-Bildquellenverzeichnis)
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Ich kann das Opus von R. PÖRTNER nicht genug empfehlen. Ich würde es wie folgt charakterisieren: Profunde Kenntnis, Freude am Detail, ohne den Durch-und Überblick zu verlieren, "always the right word in the right place", Sinn für das Anekdotenhafte und Typische, Geistreichtum etc. pp.
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Also unbedingt lesen, und zwar immer wieder!

RUDOLF PÖRTNER: DAS RÖMERREICH DER DEUTSCHEN

Städte und Stätten des deutschen Mittelalters, mit 72 Abbildungen, Droemer Kaur, 1970-79.
"Rudolf Pörtner, Jahrgang 1912, lebt(e) als Journalist in Bonn. Er studierte in Marburg, Berlin und Leipzig. Geschichte und Altertumswissenschaft hatten es ihm angetan, lange bevor die Welt der 'Götter, Gräber und Gelehrten' für die Öffentlichkeit entdeckt wurde. Diesen Wissensgebieten blieb er auch während seiner journalistischen Tagesarbeit treu."
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Das Buch handelt von "den drei Jahrhunderten der sächsischen, salischen und staufischen Kaiser", es ist die Zeit von 900 bis 1200.

DAS LEBEN DER BAUERN IM SPÄTMITTELALTER: NICHT LUSTIG: HEINZ MIST, FRITZ WEINSCHLUND UND MICHAEL NASENSTANK

Auf solche Weise wurden die Bauern bei den Fastnachtsspielen verhöhnt. Der Bauer galt als dumm, ungeschlacht, schmutzig, hinterhältig, freßgierig, plump, einfältig, betrügerisch, pfiffig. Es gab eine Redensart: Tölpel, Teufel, Bauer-eine Steigerung, über die man sich den Bauch vor Lachen hielt.
Dazu S. FISCHER-FABIAN, DER JÜNGSTE TAG:
"Es gehört zu den so deprimierenden wie merkwürdigen Tatsachen, der Geschichte, daß man auf Menschen herabsah, von deren Arbeit sich alle anderen ernährten. War nicht der erste Erdenbürger ein Ackersmann? Trug er nicht auf seinen Schultern die ganze Pyramide der Gesellschaft?"
Hinzu kam die ganze materielle Unterdrückung durch den sogenannten Adel, der auch heute noch so häufig bewundert wird (besonders von alten Omas und Tanten, die die Regenbogenpresse lesen und damit auch noch diesen ganzen Mist mitfinanzieren).
Dennoch gab es auch seltenes Lob für den Bauernstand: In einem mittelhochdeutschen Text ist zu lesen, die Bauern seien "ein krôn ob andern antwerkluiten", denn "sie buwent us der erde vruht, der alle die luite muessen leben".
Dennoch überwog der Spott: So galt als "dörperlich", wenn man einen Kittel, Kniehosen und geschnürte Schuhe trug, die Haare über den Ohren abgeschnitten waren etc. Auf Latein reimte man: Rustica gens optima flens, pessima gaudens=Das bäuerliche Volk-am besten im Leid, am schlechtesten in der Freud.
Kein Wunder, daß auf den sog. Mittelaltermärkten keiner den Bauern geben will! Alle wollen dort etwas Tolles sein: Ritter, Grafen etc.
Im so bewunderten Mittelalter war der Bauer endgültig zum "dummen Bauern" herabgesunken. Wie konnte dies geschehen?  Dabei genoß der Bauer zur Zeit der Germanen doch so hohe Achtung und trug das Schwert!---
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Quelle: Fischer-Fabian