wenn er in träuicykait (?) vellt das er dem nit mer an inn (?) trosstes süch dan an unseren herren Jhesum Christym dreü dinck verliessen (?) dem menschen gaistlich gnad eyttelkait der züngen. ungeordnet (ungeordent ?) gedancken. und gemach des leybs wer sich disser vier ding fleyssett der wirtt ein recht güter mensch das erst das dü dich ubest an andechtigem gepett. wan got spricht alle die do pittent die werdentt erhort. das ander das dü allzeit gern allain seyst. wan got spricht ich will meinen gemachel füren in die wüsten und wil mit jm reden. und wiß gentzlich für wor das dü nymer magst versten was got mit dir würcken will dü fleyssest dich dann einykait leybs und hertzen. und das dü gern alle zeit sweyggest. und dich in hüt habst vor eyttelln unnützen wortten. und wiss für wor das du nymer kain eitell wort redest oder werck tust. dü verliest (verlierst?) dreyerlay gnad. eintzweder die gnad die dir got geben hot das er dir sye wider nympt. oder die gnad die er dir wolt geben. das dir die nymer wirt geben
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Drei Dinge, wodurch man der Gnade verlustig geht: 1.) eitles Gerede, 2.) chaotische Gedanken, 3.) Annehmlichkeit und Bequemlichkeit-Wer eifrig sich in vier Dingen bemüht, wird ein guter Mensch.-1.) andächtiges Gebet, 2.) gern allein sein;- den Willen Gottes versteht man nicht-3.) gern schweigen, 4.) keine eitlen Worte oder Werke-Wenn nicht,verliert man dreifache Gnade: 1.) die Gnade, die einem Gott gegeben hat, 2.) die er einem geben wollte...
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gemach=Wohlbehagen, Bequemlichkeit, Pflege
verliesen=verlieren; verderben; (verlustig gehen)
fleyssen; mhd. vlizen=eifrig sein,; streben; sich bemühen
(vgl. sich befleissigen+gen.)
MATTHIAS LEXER: Mittelhochdeutsches Lexikon.
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