Freitag, 7. September 2018

CGM 795: TRAKTAT VOM GEISTLICHEN STREIT (TEIL 2)

dein gerech (?; =Ausrüstung ?)
fol. 89 v: sey die stärk  dar mit ficht (also doch "ficht") menlich wann vil mer sind die mit uns sind der (denn ?) dye wider uns sind
=deine Ausrüstung sei die Stärke mit der du männlich fechtest; denn viel mehr sind mit uns als die, die gegen uns sind
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Petrus: Widersteht dem Teufel und schon flieht er von euch! Wenn man ihm nicht folgt, ist er schon besiegt:
das du jm nicht willt follgen dar mit ist er uber wunden
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So einfach geht das!
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Das Schwert ist das Wort Gottes: dein schwert das sey das got wort das soltu alle zeit jn deinem herzen tragen und haben
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Damit überwindet man die Räte des Teufels: do mit du uber wundest sein ret (?)...
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Ist man dann bekehrt, so spreche man: Ich tue nicht, was du willst, und dann? Dann schlägt man ihm den Kopf ab! Fertig!
...die bekorung in dein hertz kumpet so sprich du teufel ich th(u) sein nit und mit dem schwert schlechst du im das haubt ab das er dich nymer mer uber wünden mag
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Ende, erledigt!
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Für alle Fälle hat man noch den Speer=allegorisch für Stärke: dein sperr das sey der stark will do mit du einer yeklichen betorung widerstest (=mit dem du einer jeglichen Betörung (=Betäubung; Betrug; wenn man zum Toren gemacht wird) widerstehst)
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und sprich du teufel ich thu sein nicht
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Mit dem Speer soll man dem Teufel ins Herz stechen: mit dem sper stichestu jm sein herz durch
Je mehr man spricht, daß man nicht seinen Willen tut, desto tiefer geht der Stich! Wenn man sagt: Ich tue das nicht, ist dies eine Wunde in seinem Herz.
Unklare Stelle.- Nichts ist so stark gegen den Feind, wie an die Martern Jesu zu denken.-Noch eine Warnung:
so du dich also gewapnest hast so (?) menlich jn dem kampf ver pringest das dich der ander anfellt dar umb solt du aber nicht verzagen wan ye lenger du streitest ye (?; mer ?) du streiten lernest und ye (?) du gesigest ye manhaffter du wirst zu dem streit(=sinngemäß: wenn man sich also so bewaffnet hat und männlich im Kampf -?- (es dahin bringst (?), verbringen=vollenden, vollbringen, durchsetzen u.a.), daß dich der andere angreift (anfällt), deswegen sollst du nicht verzweifeln (verzagen), denn je länger du kämpfst und streiten lernst, je mehr du siegst, desto tapferer (mannhafter) wirst du zum Streit (für den Streit; Kampf).-Übung ist alles!
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Jeder Sieg gibt Punkte im Buch des Lebens:
und ein yettlichen sig den du gewinnest wirt dir geschriben jn das puch des
lebens
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Wird man niedergeschlagen, soll man nicht verzagen (never give up!), sondern wieder auf stehen:
sunder stant wider auf an den streit wan die geschrifft spricht der gerecht fellt siben mall jm tag (=der Gerecht fällt siebenmal am Tag)
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