Freitag, 7. September 2018

CGM 795, FOL. 89 R-91 V: DER TRAKTAT VOM GEISTLICHEN STREIT (TEIL 1)

In dieser kleinen Schrift geht es um den Kampf gegen das Böse: Kriegsziel ist sozusagen, die Welt, das Fleisch und den Teufel zu überwinden, was ja bekanntlich alles andere als "easy" ist.
Gegen diese drei Feinde soll man drei Freunde um sich sammeln (Sinne, Begierden, Gedanken). Auch bedarf man der Ritter Gottes und seiner Kämpfer. Doch wer kämpft, empfängt auch Schläge und Wunden.
Über die Abkehr von der Welt hat der Autor schon vorher geschrieben. Wo?).
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daz=das!
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fol. 89 r: wann du der welt wider gesagt hast als wir vor gelert haben und dem fleisch und dem teuffel so solt du wissen das auch sy sich wider dich seczen mit feintlichem kampf...
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Der Teufel schlägt also zurück! Er widersetzt sich (fast möchte man sagen in Notwehr).
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da von solt du gen (=gegen) disen dreyen feinten besameln drey freint in geordent schar: das sind alle dein sinn alle dein begird alle dein gedank gen in (=gegen ihn) zu vechten...so bedarffest du wol gottes ritter und sein kempfer...
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Damit soll man sich "befestigen"/ oder: sich darauf verstehen (?). Ein Ritter, der nicht fechten kann/ schlecht fechtet (oder sagt man "ficht"?), empfängt große Wunden:
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das du dich allso vestest/ verstest wan wellicher riter verkenet (=kann nicht ?) vechten will (?) der entpfeht manige grosse wunden und schlag...
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Erstens soll dein Helm die Gottesfurcht und Hoffnung sein:
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zu dem ersten sol dein helm sein die gotes vorcht und hoffnung das du nymermer verzweiffelst sunder...mit starkem herzen vechten und mit ganzer zuversicht...
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Es folgt eine dunkle Stelle und eine Art Aufruf, der anscheinend Mut machen soll:
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...an ruefft von herzen auch spricht er selber zu allen den die in streit sind gehabt euch wol ich han die wellt uberwunden ir miget sy auch uberwinden wan ich pin mit euch...ich wil euch wider erlossen (=erlösen)...
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Den Rest der Seite kann ich nicht richtig lesen: Es geht u.a. darum, daß einem Gott, seine Heiligen und die Engel in diesem Streit beistehen ("die sind da pey dir zu helffen und alle heiligen enge(l)n...).
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Die ganze Schlußpassage ist mir völlig unverständlich: Ich erkenne lediglich, daß man einfältig im Glauben sein soll ("ganz einfeltiger gelauben").
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