LEININGER GESCHICHTE: HISTORISCHE GESTALTEN
1.) GRAF FRIEDRICH IV: dieser erhält vom WORMSER BISCHOF EBERWEIN einen LEHENSBRIEF für die Burg (bekommt man nicht alle Tage!)
2.) 1316: die Brüder FRIEDRICH V und JOFRIED: Teilung in zwei LINIEN
3.) LANDGRAF HESSO: Er wird 1444 zum FÜRSTLICHEN LANDGRAFEN erhoben (nachträglich: Glückwunsch!). Unter ihm erlebte die GRAFSCHAFT die höchste Blüte. Nach seinem Tod: größter Erbstreit in der lein. Geschichte!
4.) Emich VII (Vetter des HESSO): hielt sich für den Erben und besetzte die Burg
5.) MARGARETHE VON WESTERBURG (Schwester HESSOS): didn't like this! (Sie holte den KURFÜRSTEN FRIEDRICH I VON DER PFALZ (auch BISCH. REINHARD I VON WORMS verbündete sich mit diesem; Kirche immer auf Seiten der Stärkeren!)
1467: Vertrag: der KURFÜRST sollte für sein Intervenieren die Hälfte von Burg und Stadt bekommen plus 23 Ortschaften. Der KURFÜRST kam und EMICH floh (1468). Ende.
6.) KUNO I (Sohn der MARGARETHE): starb
7.) REINHART IV: ihr Enkel mit dem lustigen Titel: S.R. I.S.=Sacri Romani Imperii Semperliber, was heißen soll: er war REICHSUNMITTELBAR (d.h. keiner konnte ihm was außer der Kaiser)
Reinhart schein geschäftstüchtig gewesen zu sein. 1504 half er dem KURFÜRSTEN mit 8000 Goldgulden aus. Dafür bekam er die Hälfte von Stadt und Burg, die im Erbfolgestreit an die Kurpfalz gefallen war, als ERBLEHEN zurück.
1504: Instandsetzung der Befestigungswerke
WORMS besaß immer noch einen Teil der Burg, der vor sich hinbröckelte. Reinhart schrieb einen Brief an den Kurfürsten: "wie das Sloss und Stättlein an Thorn, Pfortten, Mauren, Zinnen und Graben verfall und zergehe, daß ihme seines theils hochbeschwerlich".
8.) seine Söhne: PHILIPP und KUNO II: Philipp starb; Kuno übergab seiner Halbschwester EVA Neuleiningen "unterpfändlich und nutznießlich mit aller Hoheit auf Lebensheit".
9.) 1522: GRÄFIN EVA zieht ein und bleibt 20 Jahre. Diese war sehr beliebt und "hielt den Laden zusammen".
EVA war eine kluge Frau: Im BAUERNKRIEG wickelte sie 1524 marodierende Bauern um den Finger. Sie ließ die Zugbrücke herab, schritt den Bauern würdevoll entgegen und redete sanft auf sie ein. Dann lud sie diese in die Burg ein. Sie bediente die Bauern mit Essen und Wein. Darauf zogen die Bauern friedlich und geehrt ab.
EVA starb 1543 "tief betrauert".
10.) GRAF LUDWIG ZU LEININGEN-WESTERBURG-RIXINGEN: 1620: Mauern und Türme werden renoviert, z.T. neu erbaut.(Im 30jähr. Krieg zogen die Schweden plündernd durch die Straßen, wurden aber am Schloßtor beschossen. Mutig! Dennoch: Durch Not und Pest gab es am Ende des Krieges noch 27 Einwohner!)
11.) JOHANN LUDWIG ZU LEININGEN-WESTERBURG-OBERBRONN: bis 1665 im Schloß
12.) PHILIPP II ZU LEININGEN-WESTERBURG-RIXINGEN: bis 1668
13.) LUDWIG EBERHART ZU LEININGEN-WESTERBURG-RIXINGEN: bis 1668
14.) PHILIPP LUDWIG ZU LEININGEN-WESTERBURG-RIXINGEN: bis 1690 (Zerstörung)
(Im ORLÉANSCHEN KRIEG zerstörten Truppen des "SONNENKÖNIGS" u.a. ALTLEININGEN.)
(PHILIPP LUDWIG war der letzte Herr von Leiningen. Nach dem Frieden von RIJSWIJK kehrte er zurück und residierte ab 1700 in Grünstadt. 1705 fiel er in der Schlacht von CASSANO
15.) GEORG II KARL LUDWIG GRAF ZU LEININGEN-WESTERBURG-NEU-LEININGEN (1666-1726): "segensvolle Aufbautätigkeit"
(nach seinem Tode: Regentschaft seiner Frau MARGARETHE)16.) Söhne: CARL I und ERNST
(1793: abwechselnd franz. u. preuß. Truppen; 1794: GENERAL BLÜCHER: Kämpfe um und in Grünstadt; 1797: das linke Rheinufer in franz. Hand; Departement MONT TONNÈRE (=Donnersberg)
Auflösung der GRAFSCHAFT: 1801; die Ruine kommt in franz. Besitz (nach dem FRIEDEN VON LUNÉVILLE); 1805: Verkauf an die Gemeinde Neuleiningen; 1827: Erwerb durch den Lehrer PHILIPP HOLTERBACH.
(Ab 1822 wurde der Burghof für Obstbäume und Kohlköpfe genutzt. Bei Aufräumarbeiten fand man "Feldschlangen" (!), Zinnkannen, Münzen, Pfeile, Waffenteile!
17.) GRAF KARL EMICH ZU LEININGEN-WESTERBURG: Rückkauf der Burg; 1874
18.) FÜRST EMICH (1866-1939): sorgt für die Erhaltung der Burg
---
LIT: HANS HEIBERGER: NEULEININGEN-GESCHICHTE EINER BERGFESTUNG, Heidelberger Verlagsanstalt und Druckerei, Neuleiningen 1979, Heidelberg 1982.
JOSEF RÜTTGER/ WOLFGANG M. SCHMITT: UNTERWEGS IM LEININGER LAND, Garamond Verlag, Grünstadt (Pfalz), 1986.
---
EREC
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen