DIE HARDENBURG: "CASTRUM HARTINBERCH"
Die Hardenburg heute und 1580
Lage: westl. von Bad Dürkheim, an der B 37, Isenachtal, Richtung Frankenstein und Kaiserslautern
Etymologie: hart=Wald
Vorläuferburg: 1206-14, schwer rekonstruierbar
urspr. Burgensystem: Nonnenfels (auf der anderen Talseite, nur noch geringe Reste)-Schloßeck (5eckiger Bergfried, Ringmauerreste)-Burganlagen in Dürkheim (um 1260-70)-Frankenstein (Anf. 13. Jh.)
Baubeginn der Hardenburg: 1206-14
Bauherren: GRAFEN VON LEININGEN: GRAF FRIEDRICH II VON SAARBRÜCKEN-LEININGEN (Sohn des GR. SIMON II VON SAARBRÜCKEN und der LUCARDIS VON LEININGEN)
Die Grafen hatten die LANDVOGTEI im SPEYERGAU sowie die SCHUTZVOGTEI über das KLOSTER LIMBURG inne.
Zweck der Burg: Sicherung der GELEITRECHTE auf der Talstraße (Die Stelle ist gut gewählt: zu beiden Seiten der Straße Felsen (natürliche Sperre).)
Konflikt mit den Äbten der Limburg: Grund: die Burg war auf Boden der Abtei errichtet
ab 1317: Stammsitz der jüngeren Linie
Die Burg ist Ausgangsbasis zahlreicher miltär. Aktionen. (Es gab ja sonst nichts zu tun.)
1376: Bündnis von Mainz, Worms und Speyer gegen die Leininger. Viel Feind, viel Ehr!
1463 u. 1471: Kämpfe gegen KURFÜRST FRIEDRICH DEN SIEGREICHEN VON DER PFALZ
ab 1500: Umbau unter EMICH VIII
seit 1538: unter ENGELHARD
(Kanonentürme (Rondelle)-der runde Geschützturm (Westbollwerk)-Gästehaus-Pforte zum "kleinen und großen Ausfallgarten" (auf d. J. 1501 datiert)-Schmiedeturm-mittelalterl. Tor-große gewölbte Keller-neuer Wohnbau-Geschütztürme an den Ecken-Gefängnisturm-Kugelturm-Tor-Rondell-verbindende Kurtinen (Ringmauern mit Wehrgängen)
1512-19: EMICH VIII in der REICHSACHT (wohl gepatzt)! Die Burg ist von Truppen des SCHWÄBISCHEN BUNDES besetzt.
weitere Bauelemente: großer Ausfallgarten- Unterburg-2 kleine Batterietürme-Bollwerk "Münze"
ab 1538: weiterer Ausbau
CASPAR WEITZ (Frankf. Stadtbaumeister): "die große Kommunikation" (Verbindungsbau)-Saalbau über Tordurchgang ("Palas")
1587: Pläne für Gartenanlage im "großen Ausfallgarten"
Anlage des "Lustgartens"
Brunnenschale (1564)
"Somit war denn gegen Ende des 16 Jh. eine der größten bzw. umfänglichsten Burganlagen der Pfalz fertiggestellt und gleichzeitig auch eine der letzten Burgen im mittelalterlichen Sinne, eine Anlage nämlich, die noch Wohnbau und Wehrbau zugleich gewesen ist."
(GÜNTER STEIN: BURGEN UND SCHLÖSSER IN DER PFALZ, München, Frankf. 1976, S. 191.)
30jähr. Krieg: diesen übersteht die Burg leidlich
1690-92: die Burg ist von Franzosen besetzt (in "alter Freundschaft" und als kleines Andenken an den "netten" Aufenthalt führen sie Sprengungen durch)
ab 1725: Bau eines Stadtschlosses und Verlegung der Residenz nach Dürkheim durch GRAF FRIEDRICH MAGNUS (auf der Burg: leiningische Beamte)
1793: Besuch von KÖNIG FRIEDRICH WILHELM II VON PREUSSEN
1794: die Burg wird von franz. Chasseurs in Brand gesteckt (nicht nett!)
(Entschädigung der Burgherren mit Gebieten um Miltenberg und Amorbach)
weitere Bauelemente: Betzenkamer-Wendelstiege-18m langer tonnengewölbter Gang-Saalbau-achtseitiger Treppenturm-Marstall-5 m hohe Keller (Kreuzgewölbe, 1509)-"Faßschrottür" (1510)-8 Kellerkompartimente-(Außenmauern mit Geschützscharten, hier 6 m stark!)-Badstube-Bäckerei-"Lilienportal" (Renaissancedekor)-"Totengewölbe".
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Quelle: Günter Stein: Burgen und Schlösser in der Pfalz(s.o.)
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Bei einem meiner Besuche auf der Burg zeigte mir einmal das "Burgfaktotum" Holzmurmeln aus dem Mittelalter. Vielleicht hat ja ein EMICH damit gespielt.
Bei anderer Gelegenheit meinte einer der Subalternen, der auf mich etwas debil wirkte, meinen Begleiter maßregeln und ihm den gebührenden Respekt verweigern zu können. Das geht natürlich in keiner Weise an! Kritik hat sich immer von oben nach unten und nicht umgekehrt zu richten. Merk er sich das, Kerl!
(Beim nächsten Mal gibt es 1 Woche Festungshaft!)
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EREC (euer Zwingherr)
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