UHTRED, Krieger und bekennender Heide, meint, es sei sinnvoller, die alten Sachsengötter zu verehren, als ein Gott, der aus einem fernen Land kommt.
"THOR und ODIN dagegen lebten in unseren Wäldern..."
Was ihm noch an den heidnischen Göttern gefiel, war, daß sie nicht von uns besessen wären:
"Der Christengott aber hat nichts Besseres zu tun, als Regeln für uns zu erfinden." Außerdem brauche er unzählige Priester als Polizisten, die als "enforcer" fungieren. Absurderweise verkünden diese dann auch noch, daß er uns liebe. Zynismus oder "sancta simplicitas".- UHTRED hingegen war, wie er sagt, nie so töricht zu glauben, die alten Götter würden ihn lieben:
"...ich hoffe nur manchmal, daß sie mich als ihrer wert ansehen."
So spricht ein wahrer Krieger und kein Betbruder.
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BERNARD CORNWELL: DIE HERREN DES NORDENS (THE LORDS OF THE NORTH), Rowohlt, Hamburg, Berlin 2010, S. 99.-Die fünf Bücher der UHTRED-SAGA muß jeder rechte Germane gelesen haben! Wenn nicht, wird er nicht in WALHALL (=Halle der Erwählten!) eingehen und an Odins Seite sitzen.
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THOR, the hammer!
Diese Seite befasst sich mit dem Mittelalter (Medium Aevum) und hat ihren Schwerpunkt im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation (Sacrum Romanum Imperium Nationis Germanicae).
Samstag, 26. April 2014
Dienstag, 22. April 2014
EINE SZENE AUS BERNARD CORNWELL'S "DIE HERREN DES NORDENS": DER "DIRTY BISHOP" VOM HADRIANSWALL
UTHRED und seine Begleiter waren nach Norden geritten:
"Wir folgten dem römischen Wall über den Hügelkuppen. Dieser Wall ist ein höchst außergewöhnliches Bauwerk, das von Meer zu Meer das ganze Land durchschneidet."
Dort treffen sie zunächst auf einen Schäfer, der von alter Geschichte wenig bis gar keine Ahnung hatte, da ihm die alten Römer völlig unbekannt waren. Er glaubte, daß Riesen den Wall errichtet hätten. Außerdem wußte er genau über das Weltende Bescheid: Dann nämlich würden wilde Männer aus dem Norden kommen und den Wall überrennen.
Armer Irrer, wahrscheinlich ist ihm die viele Einsamkeit am Wall nicht bekommen.
Nach einer Begegnung mit einer Wölfin (vielleicht der Geist des untergegangenen Roms), stellt der Erzähler Betrachtungen über den Wall und die Vergänglichkeit an:
"Inzwischen bröckelt das Mauerwerk, in den Steinritzen blühen Wildblumen, und eine dicke Erdschicht hat sich den breiten Wehrgang entlang angesammelt."
TEMPORA MUTANTUR! SIC TRANSIT GLORIA MUNDI!
"Die Dächer und die Schlafbaracken sind längst verschwunden, und die steinernen Häuser werden inzwischen nur noch von Füchsen und Raben bevölkert..."
Jetzt kommt es zu einer Begegnung der-sagen wir-vierten Art: Zwischen den alten Steinen taucht plötzlich eine Art mittelalterlicher Nudist auf! Die Gestalt ist völlig verwahrlost und verdreckt. Die Geistlichen, die UTHRED begleiten, erkennen aber sofort einen Bruder in Christo und fallen auf die Knie. UTHRED erfährt von WILLIBALD, daß der Mann einst ein mächtiger Bischof war, der der bösen Welt entsagt habe. Nun sei er ein heiliger Mann. Darauf entgegnet UTHRED ganz pragmatisch:
"Vielleicht ist er aber auch nur ein verrückter Bastard...oder seine Frau ist ein bösartiges Weib und hat ihn aus dem Haus geworfen."
HIILD, eine ehemalige Nonne, die die Dänen zur Hure gemacht hatten, damals UTHREDS Frau, wollte den Segen des Einsiedlers. Die Segnung verlief allerdings, gelinde gesagt, etwas sonderbar ab:
"Er verschlang sie fast mit seinen Blicken, kratzte sich zwischen den Beinen und machte dann das Kreuzeszeichen auf ihre beiden Brüste, wobei er mit seinem Finger fest drückte, um ihre Nippel zu spüren, während er die ganze Zeit so tat, als segnete er sie, so daß ich in Versuchung geriet, den alten Bastard umgehend die gottgefälligen Freuden der Märtyrerschaft kennenlernen zu lassen."
Das Einsiedlergespenst "sabberte" dann noch einige Gebete. Als er UTHRED böse ansah, zeigte dieser ihm den HAMMER THORS. Da verfluchte ihn der Alte, was nicht gerade heiligmäßig war.
"...und dann überließen wir ihn dem Moor, dem Himmel und seinen Gebeten."
BERNARD CORNWELL konfrontiert in seiner "WIKINGER-TRILOGIE" immer wieder Heidentum mit Christentum, wobei das Christentum immer kürzer abschneidet. Immer hat das Heidentum die besseren Argumente, während das Christentum grotesk wirkt (siehe die eben zitierte Szene vom "dirty bishop").
Die Werke CORNWELL'S sind gut recherchiert, geistreich, spannend und voller Witz und Situationskomik. Ein Muß für alle Anhänger THORS!
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Thor, the hammer!
"Wir folgten dem römischen Wall über den Hügelkuppen. Dieser Wall ist ein höchst außergewöhnliches Bauwerk, das von Meer zu Meer das ganze Land durchschneidet."
Dort treffen sie zunächst auf einen Schäfer, der von alter Geschichte wenig bis gar keine Ahnung hatte, da ihm die alten Römer völlig unbekannt waren. Er glaubte, daß Riesen den Wall errichtet hätten. Außerdem wußte er genau über das Weltende Bescheid: Dann nämlich würden wilde Männer aus dem Norden kommen und den Wall überrennen.
Armer Irrer, wahrscheinlich ist ihm die viele Einsamkeit am Wall nicht bekommen.
Nach einer Begegnung mit einer Wölfin (vielleicht der Geist des untergegangenen Roms), stellt der Erzähler Betrachtungen über den Wall und die Vergänglichkeit an:
"Inzwischen bröckelt das Mauerwerk, in den Steinritzen blühen Wildblumen, und eine dicke Erdschicht hat sich den breiten Wehrgang entlang angesammelt."
TEMPORA MUTANTUR! SIC TRANSIT GLORIA MUNDI!
"Die Dächer und die Schlafbaracken sind längst verschwunden, und die steinernen Häuser werden inzwischen nur noch von Füchsen und Raben bevölkert..."
Jetzt kommt es zu einer Begegnung der-sagen wir-vierten Art: Zwischen den alten Steinen taucht plötzlich eine Art mittelalterlicher Nudist auf! Die Gestalt ist völlig verwahrlost und verdreckt. Die Geistlichen, die UTHRED begleiten, erkennen aber sofort einen Bruder in Christo und fallen auf die Knie. UTHRED erfährt von WILLIBALD, daß der Mann einst ein mächtiger Bischof war, der der bösen Welt entsagt habe. Nun sei er ein heiliger Mann. Darauf entgegnet UTHRED ganz pragmatisch:
"Vielleicht ist er aber auch nur ein verrückter Bastard...oder seine Frau ist ein bösartiges Weib und hat ihn aus dem Haus geworfen."
HIILD, eine ehemalige Nonne, die die Dänen zur Hure gemacht hatten, damals UTHREDS Frau, wollte den Segen des Einsiedlers. Die Segnung verlief allerdings, gelinde gesagt, etwas sonderbar ab:
"Er verschlang sie fast mit seinen Blicken, kratzte sich zwischen den Beinen und machte dann das Kreuzeszeichen auf ihre beiden Brüste, wobei er mit seinem Finger fest drückte, um ihre Nippel zu spüren, während er die ganze Zeit so tat, als segnete er sie, so daß ich in Versuchung geriet, den alten Bastard umgehend die gottgefälligen Freuden der Märtyrerschaft kennenlernen zu lassen."
Das Einsiedlergespenst "sabberte" dann noch einige Gebete. Als er UTHRED böse ansah, zeigte dieser ihm den HAMMER THORS. Da verfluchte ihn der Alte, was nicht gerade heiligmäßig war.
"...und dann überließen wir ihn dem Moor, dem Himmel und seinen Gebeten."
BERNARD CORNWELL konfrontiert in seiner "WIKINGER-TRILOGIE" immer wieder Heidentum mit Christentum, wobei das Christentum immer kürzer abschneidet. Immer hat das Heidentum die besseren Argumente, während das Christentum grotesk wirkt (siehe die eben zitierte Szene vom "dirty bishop").
Die Werke CORNWELL'S sind gut recherchiert, geistreich, spannend und voller Witz und Situationskomik. Ein Muß für alle Anhänger THORS!
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Thor, the hammer!
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