NARRATIO DE MONACHO MALO
Monachus malus in claustro habitat.
Der böse Mönch lebt im Kloster.
Ibi quoque multi fratres boni et pii sunt.
Dort sind auch (gibt es) viele gute und fromme Brüder.
Boni fratres multum orant et laborant.
Die guten Brüder beten und arbeiten viel.
Saepe scripturam legunt.
Oft lesen sie die Schrift.
Etiam in refectorio praescriptiones sanctae scripturae ad maiorem Dei gloriam leguntur.
Auch im Refektorium werden die Vorschriften der heiligen Schrift zur höheren Ehre Gottes gelesen.
Inter cenam atque lectiones monachus malus cogitationes incastas habet.
Zwischen Essen und Lesungen hat der böse Mönch unkeusche Gedanken.
Saepe enim eum diabolus temptat.
Oft versucht ihn nämlich der Teufel.
Itaque fratres valde pro eo et salute eius orant.
Daher beten die Brüder sehr für ihn und seine Rettung.
Monachus malus libros ex bibliotheca furatur, ut eos vendat.
Der böse Mönch stiehlt Bücher aus der Bibliothek, um diese zu verkaufen.
Deinde vinum emit.
Darauf kauft er Wein.
Frater: Ubi est Summam Theologicam?
Bruder: Wo ist die "Summe der Theologie"?
Confrater: Nescio, nonne hic est?
Mitbruder: Ich weiß nicht, ist sie etwa nicht hier?
Frater: Videtur, ut non.
Bruder: Es scheint, daß nicht.
Confrater: Sed ubinam est? Quis eam habet?
Mitbruder: Aber wo ist sie denn? Wer hat sie?
Frater: Spiritus impurus hoc fecit. Oremus.
Bruder: Der unreine Geist hat dies gemacht. Wir wollen beten.
Fratres nesciunt monachum malum SUMMAM SANCTI THOMAE AQUINATIS furatum esse vinum emendi causa.
Die Brüder wissen nicht, daß der böse Mönch die SUMME des HEILIGEN THOMAS VON AQUIN gestohlen hat, um Wein zu kaufen.
Interea iste in cella sua sedet, ridet, potat, cantatque.
Inzwischen sitzt dieser in seiner Zelle, lacht, trinkt und singt.
Quid fratres boni faceren possunt?
Was können die guten Brüder tun?
Quid faciant?
Was sollen sie tun?
a) magis orare
a) mehr beten
b) visitationem claustri petere
b) um eine Visitation des Klosters bitten
c) monachum malum in custodia claustrali tenere
c) den bösen Mönch in Klosterhaft nehmen
d) monacho malo veniam dare et pro anima eius or perpetue ("incessabiliter"?) orare
d) dem bösen Mönch verzeihen und für seine Seele unaufhörlich beten
Hic narratio (historia) de monacho malo finit.
Hier endet die Geschichte vom bösen Mönch.
---
SIR R
Diese Seite befasst sich mit dem Mittelalter (Medium Aevum) und hat ihren Schwerpunkt im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation (Sacrum Romanum Imperium Nationis Germanicae).
Samstag, 20. April 2013
Donnerstag, 4. April 2013
DER HEILIGE BONIFATIUS FÄLLT DIE DONAREICHE: NACH WILLIBROD
(hätte er besser bleiben lassen)
Iam multi Hessorum manus (Schon viele Scharen der Hessen) impositionem acceperant (hatten die Handauflegung empfangen). Sed alii (Aber die einen), nondum animo (noch nicht im Geiste) confirmati (gefestigt) fidem accipere nolebant (wollten den Glauben nicht annehmen); alii (andere) lignis et fontibus (Hölzern und Quellen) clam (heimlich), alii (andere wiederum; wieder andere) aperte sacrificabant (opferten öffentlich); alii etiam (andere auch), in quibus (in denen) mens sanior erat (der Geist klarer war), nihil eorum (nichts von diesen Dingen) comiserunt (begingen; taten); alii (wieder andere) autem (aber) divinationem (die Wahrsagekunst) occulte (verborgen), alii (andere) manifeste (offen) exercebant (übten aus). Quorum consilio (Auf einer Ratsversammlung dieser; von diesen) quercum quandam (eine Eiche) mirae magnitudinis (von wunderbarere Größe), quae Iovi (die dem Jupiter) sacra erat (heilig war), in vico (in einem Dorf), qui dicitur (welches genannt wird) GAESMERE (GEISMAR), BONIFATIUS (B.) caedere conatus est (versuchte zu fällen). Magna aderat copia (Eine große Menge war da) paganorum (der Heiden), qui (die) inimicum deorum suorum (den Feind ihrer Götter) acerrime devovebant (aufs heftigste verfluchten). Sed quercus (Aber die Eiche) paululum praecisa (ein wenig angehauen) confestim corruit (stürzte sofort zusammen). Quo aspectu (Durch diesen Anblick) compulsi (veranlaßt) pagani (die Heiden) conversis animis (mit gewandelten Herzen; mit verändertem Sinn; mir kommen die Tränen!) Dominum Deum Christianorum (den Herrgott der Christen) laudaverunt (lobten). BONIFATIUS (B.) autem (aber) arboris materia (aus dem Material des Baumes) templum (eine Kirche) in honorem (zu Ehren) sancti Petri apostoli (des heiligen Apostel Petrus) dedicavit (weihte).-
---
BONIFATIUS (um 673-754): genannt: APOSTEL DER DEUTSCHEN; ein Angelsachse; richtiger Name: Wynfried (Bonifatius klingt aber besser)-711: Papst GREGOR II beauftragt ihn mit der Missionierung Deutschlands-zunächst Missionierung der Hessen und Thüringer-Gründung des Klosters Fritzlar-722: Bischof-732: Erzbischof von Mainz-754: Märtyrertod auf einer Missionsreise nach Friesland (in der Nähe von Dokkum).
WILLIBROD (um 658-739): Sohn eines engl. Adligen-678: Irland-690: Friesland-695: Erzbischof von Utrecht-als Missionar in Dänemark und Thüringen
LIT: C. Wampach: St. Willibrod, sein Leben und Lebenswerk, 1953.
WILLIBROD schrieb eine Biographie des Hl. BONIFATIUS (VITA S. BONIFATI).
---
Die Bekehrung war oft nur äußerlich. Nach der Handauflegung gingen die Hessen nach Hause und beteten wieder ihre alten Götter an. Die Handauflegung ist m. E. ebenso ein fauler Zauber wie die sogenannten heidnischen Rituale. Mir persönlich wären Quellen und Bäume lieber, als die Hand von einem alten Mann aufgelegt zu bekommen.
Bonifatius ging als Kirchenmann recht unsensibel und brachial zur Sache. Ich frage mich: Hatte der immer ein Beil bei sich? In Geismar hatte er noch einmal Glück gehabt. Zunächst wurde er ausgebuht. Als die arme Eiche aber zusammenstürzte, ging das abergläubige Volk in Scharen zum christlichen Glauben über. Doch bei den Friesen (allesamt "arge Heiden") ging er einen Schritt zu weit. Dort hat seine Religionsshow nicht funktioniert. Das Ende ist bekannt. Don't go to Friesland when you are a missionary!
---
Baum ab, nein danke!
The SIR
(hätte er besser bleiben lassen)
Iam multi Hessorum manus (Schon viele Scharen der Hessen) impositionem acceperant (hatten die Handauflegung empfangen). Sed alii (Aber die einen), nondum animo (noch nicht im Geiste) confirmati (gefestigt) fidem accipere nolebant (wollten den Glauben nicht annehmen); alii (andere) lignis et fontibus (Hölzern und Quellen) clam (heimlich), alii (andere wiederum; wieder andere) aperte sacrificabant (opferten öffentlich); alii etiam (andere auch), in quibus (in denen) mens sanior erat (der Geist klarer war), nihil eorum (nichts von diesen Dingen) comiserunt (begingen; taten); alii (wieder andere) autem (aber) divinationem (die Wahrsagekunst) occulte (verborgen), alii (andere) manifeste (offen) exercebant (übten aus). Quorum consilio (Auf einer Ratsversammlung dieser; von diesen) quercum quandam (eine Eiche) mirae magnitudinis (von wunderbarere Größe), quae Iovi (die dem Jupiter) sacra erat (heilig war), in vico (in einem Dorf), qui dicitur (welches genannt wird) GAESMERE (GEISMAR), BONIFATIUS (B.) caedere conatus est (versuchte zu fällen). Magna aderat copia (Eine große Menge war da) paganorum (der Heiden), qui (die) inimicum deorum suorum (den Feind ihrer Götter) acerrime devovebant (aufs heftigste verfluchten). Sed quercus (Aber die Eiche) paululum praecisa (ein wenig angehauen) confestim corruit (stürzte sofort zusammen). Quo aspectu (Durch diesen Anblick) compulsi (veranlaßt) pagani (die Heiden) conversis animis (mit gewandelten Herzen; mit verändertem Sinn; mir kommen die Tränen!) Dominum Deum Christianorum (den Herrgott der Christen) laudaverunt (lobten). BONIFATIUS (B.) autem (aber) arboris materia (aus dem Material des Baumes) templum (eine Kirche) in honorem (zu Ehren) sancti Petri apostoli (des heiligen Apostel Petrus) dedicavit (weihte).-
---
BONIFATIUS (um 673-754): genannt: APOSTEL DER DEUTSCHEN; ein Angelsachse; richtiger Name: Wynfried (Bonifatius klingt aber besser)-711: Papst GREGOR II beauftragt ihn mit der Missionierung Deutschlands-zunächst Missionierung der Hessen und Thüringer-Gründung des Klosters Fritzlar-722: Bischof-732: Erzbischof von Mainz-754: Märtyrertod auf einer Missionsreise nach Friesland (in der Nähe von Dokkum).
WILLIBROD (um 658-739): Sohn eines engl. Adligen-678: Irland-690: Friesland-695: Erzbischof von Utrecht-als Missionar in Dänemark und Thüringen
LIT: C. Wampach: St. Willibrod, sein Leben und Lebenswerk, 1953.
WILLIBROD schrieb eine Biographie des Hl. BONIFATIUS (VITA S. BONIFATI).
---
Die Bekehrung war oft nur äußerlich. Nach der Handauflegung gingen die Hessen nach Hause und beteten wieder ihre alten Götter an. Die Handauflegung ist m. E. ebenso ein fauler Zauber wie die sogenannten heidnischen Rituale. Mir persönlich wären Quellen und Bäume lieber, als die Hand von einem alten Mann aufgelegt zu bekommen.
Bonifatius ging als Kirchenmann recht unsensibel und brachial zur Sache. Ich frage mich: Hatte der immer ein Beil bei sich? In Geismar hatte er noch einmal Glück gehabt. Zunächst wurde er ausgebuht. Als die arme Eiche aber zusammenstürzte, ging das abergläubige Volk in Scharen zum christlichen Glauben über. Doch bei den Friesen (allesamt "arge Heiden") ging er einen Schritt zu weit. Dort hat seine Religionsshow nicht funktioniert. Das Ende ist bekannt. Don't go to Friesland when you are a missionary!
---
Baum ab, nein danke!
The SIR
Abonnieren
Posts (Atom)