Wie immer hat auch hierzu R. PÖRTNER eine dezidierte Meinung:
"Nach dem übereinstimmenden Zeugnis der Sagas und Gesetzbücher war es auch im hohen Norden, wie in der gesamten indogermanischen Welt, durchaus üblich, daß sich der freie und besitzende Mann neben der legitimen Ehefrau einige Nebenfrauen hielt."
Diese nannte man "KEBSEN" (vom altdeutschen "Kebisa"=Magd). Eine solche "Ehe" war nach HEUSLER ein "formloses Zusammenleben ohne Brautkauf". Fränkische Chronisten sprachen auch von Ehen "more Danico". KEBSWEIBER waren meist Unfreie. Doch es gab auch das Gegenteil. Dazu-wie immer-R. PÖRTNER:
"Doch dürften auch viele fränkische, irische oder angelsächsische BEUTEMÄDCHEN den Lauf ihrer Tage als BEISCHLÄFERINNEN WIKINGISCHER GROSSMÄNNER beschlossen haben."
Solche "Ehen" waren Ehen zweiter Ordnung. Sie wurden auch Fridel-Ehen genannt (nach "fridla"=westgerm. die Geliebte). In Deutschland wurde dies bis ins späte Mittelalter praktiziert.
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R. PÖRTNER: DIE WIKINGER SAGA, Knaur, München, Zürich, 1975, S. 111.
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Ich stelle mir gerade vor, wie ein Wikingerhäuptling eine Kontaktanzeige aufgibt: Wikingischer Großmann sucht Beutemädchen bzw. Fridla als Beischläferin zwecks Ehe zweiter Ordnung.
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Hörhörhör!
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Euer RAGNAR
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