95: Die Autorin bezeichnet sich an dieser Stelle als Tochter des Teufels, als sie angefangen hatte. Sie habe sich auch viel um äußere Dinge gekümmert, ging weltlichen Dingen nach, hatte aber kein Streben nach Andacht. Sie sei faul darin gewesen, was Gott angeht, hatte weltliche Liebe gegenüber den Menschen, weswegen es ihr an Liebe gegen Gott mangelte. Da sie oft im Kreatürlichen etwas suchte, blieb sie im Zusatnd der Eitelkeit und Nichtigkeit.
fol. 95 v: Die Gebrechen der Menschen kannte sie besser als die eigenen und daher blieb sie sich unbekannt. In allen ihren Worten und Werken war sie ungeordnet, weswegen ihr Herz auf vielfältige Weise betrübt war und hart. Sie bezeichnet ihre Rede als überflüssig! Die Adressatin soll durch dieses Schreiben von Gott ermahnt werden, ihm zu dienen und ihn lieb zu haben. Deshalb solle sie es mit Geduld lesen.
fol. 96 r: Das Seelenheil hängt davon ab, daß man das tut, was Gott von einem will. Wenn man in den Himmel gehen will, so muß man die Gebote Gottes einhalten. Die Schreiberin sagt, daß sie sich bewußt sei, nichts Besonderes zu schenken, doch auch wenn ihre Gabe einfältig und gering sei, so könne doch ein demütiges Herz viel Gutes und Besserung daraus gewinnen.-
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