Diese lapidare Antwort gab ein nordischer Krieger, als man ihn fragte, woran er glaubte. Der Begriff "KRAFT" stand ganz oben in der Werteskala der Wikinger. Daher war für sie Schwäche gleichzusetzen mit Schande, Versagen und sogar Verbrechen! Die Erziehung der Wikinger war entsprechend hart. Besonderen Wert legte man auf die Leibesübungen. So gab es die lustige Disziplin des Steinwurfs. (Dies würde unserer verweichlichten und verzärtelten Jugend auch ganz gut tun, nur bezweifle ich stark, daß die das lustig fände.) Kurzum: Man wollte äußerlich wie innerlich zähe Jungs heranzüchten, die eine gute Kampfmoral besaßen. Der Umgang mit Waffen war daher schon bei Jugendlichen Pflichtprogramm. Resultat: Fitte "heroes" wie der GUNNAR DER NJALSSAGA, der in voller Rüstung Hindernisse und Bäche übersprang, oder OLAV TRYGGVASON, der auf den Rudern seines Schiffes tanzte. Letzterer hatte noch ganz andere Kunststückchen "drauf": Er jonglierte mit drei Schwertern, auf der Schiffswand stehend, oder er warf zwei Speere auf einmal und fing einen heranfliegenden auf!
Greatest hobby war neben den obligatorischen Kaperfahrten der HOLMGANG (Zweikampf mit dem Schwert), "der auf einsamen durch Hecken oder Steinmauern abgegrenzten Plätzen nach traditionsgeheiligten Mensurregeln ausgetragen wurde."
(Jeder, der einmal gefochten hat, hat einen schwachen Eindruck davon.)
RUDOLF PÖRTNER bringt es wie immer auf den Punkt, wenn er die Daseinshaltung der Wikinger wie folgt beschreibt:
"Daß Blut dabei floß, nahm man als unvermeidlich hin. Das Leben hatte nur geringen Wert, das eigene nicht ausgenommen. Eine SOUVERÄNE DÜSTERE DASEINSVERACHTUNG war das Grundgesetz der NORDISCHEN WELTANSCHAUUNG. Das Gebot 'Du sollst nicht töten' hatte bei den Wikingern weder Geltung noch Anziehungskraft. Im Kampf zu fallen, verklärte dagegen den profansten Lebenslauf."
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RUDOLF PÖRTNER, DIE WIKINGER SAGA, Knaur, München 1975, S. 85 f.
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Hörhörhör!
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Euer RAGNAR "BLÖDÖXT"
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