Zwischen einem Ritter und einem Gottesmann gibt es mehr Gemeinsamkeiten, als man denkt. Der Ritter streitet in der Welt gegen die Feinde (auch der Christenheit) und der Mann Gottes ficht einen geistlichen Streit gegen den Widersacher, der sich in der Welt, aber auch im Inneren des Menschen manifestiert. Der anonyme Traktat vom geistlichen Streit gibt hiervon Kunde. Leider ergaben sich bei der Entzifferung viele unleserliche Stellen, die ich vorsichtigerweise offengelassen habe. Wer möchte, kann mir dabei helfen, die Lücken zu füllen.
CGM (CODEX GERMANICUS MONACENSIS) 795, 89 r-91v:
89 r: Wann du der wellt wider gesagt hast Als wir vor gelert haben und dem fleisch und dem teuffel So solt du wisen daz auch sy sich wider dich sec(?)zen mit feintlichem kampf Da von solt du gen diesen dreyen feinten besameln drey freint in drey geordnet schar: Daz sind alle dein sinn Alle dein begird alle dein gedank gen in (?) zu vechten so get es aller erst an die not (?) So bedarffst du woll gottes ritter und seiner kempfer daz du dich allso verstest wan welicher riter verkenet (?) vechten will: der entpfecht (?) manige grosse wunden und schlag zu dem ersten. sol dein helm sein die gotes vorchts und hoffnung. Daz du nymermer verzeiffelst. sunder auf in mit starkem herzen vechten und mit ganzer (?) zu versicht. wanner...der j....ruefft von herzen Auch spricht...Alber (?) zu allen den sie jn streit sind Gehabt euch woll jch han die wellt uberwunden: Ir miget sy auch uberwinden wan jch bin mit euch jn der...: Ich wil euch wider erlossen und wil...und...Da wirt nemandt...der erlich streit Da von...rittergots...jren streit mügent uber winden und on kampff gesigen...dein...streit...mennlich an deinem kampf daz dir dar pei sey der...kan uber wunden zu hant....wider dein...und...so berait sich got selbst mit hilff jn deinem kampf mit allen seinen heiligen die sind da pey di...zu helffen und alle heiligen enge (?)n: für dich und dir wirt der sig gegeben Darumb...disem hellen und siche...und sicherlichen wan der kampf sein ist (?) und nicht dein hellen und auch dein p...sey ganz einfeltiger gelauben den...jn deinem hertzen jn...und...werken---dem...daz....Dein gerech(?)-
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Nachdem man sich also der Welt, dem Fleisch und dem Teufel widersetzt hat, bekämpfen diese den Menschen. Gegen diese drei Feinde soll man drei Freunde um sich sammeln: die Sinne, Begierden, Gedanken (?). Dazu bedarf man: Gottes Ritter und seiner Kämpfer. Doch wer kämpft, empfängt auch viele Wunden und Schläge. 1.) Der Helm sei Gottesfurcht und Hoffnung. Man soll nicht verzweiffeln (also kleinmütig werden) und mit Zuversicht fechten!
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