BURCHARD erblickte um 965 das Licht dieser sündigen Welt. Er war Sohn eines sächsichen Grafen. An verschiedenen Klosterschulen erwarb er sich seinen "vielbestaunten Bildungsfundus". Außerdem-so sein anonymer Biograph-war er erfüllt von der "heilbringenden Weisheit" des Mainzer Erzbischof WILLIGIS. 995 machte ihn OTTO III. zum Bischof von WORMS. Zweimal zog er nach Italien, einmal an der Seite des "schwärmerischen" OTTO und einmal mit HEINRICH, allerdings mit wenig Begeisterung.
BURCHARD war eine pragmatische Natur. Er widmete sich ganz dem Aufbau seines Bistums. Ergebnisloses Eremitentum oder sinnlose Askese waren nicht sein Ding. Dennoch lebte er recht frugal von Brot, Rüben und Früchten und trank eher Wasser als Wein. Nachts lief er oft still durch die Straßen von Worms und schaute überall nach Armen und Kranken, denen er Almosen gab. Der Chronist berichtet, daß sich in seinem Nachlaß keine Schätze befanden, dafür aber zerlesene Bücher. (Daß dies erwähnenswert ist, zeigt nur, daß es meistens nicht so war!)
Die Kanzleischule, um 950 von BISCHOF ANNO gegründet, machte er zu einer der angesehensten des ganzen Reiches! Er stellte eine Sammlung von Kirchengesetzen zusammen, die unter dem Titel "BURCHARDUS" berühmt wurden.
RUDOLF PÖRTNER, DAS RÖMERREICH DER DEUTSCHEN, schreibt:
"Doch das alles waren gewissermaßen Nebenprodukte im Werk des 'wunderbaren heiligen Mannes'. Seine größten Leistungen entwuchsen seiner Bauleidenschaft, die er mit den meisten Kirchenfürsten jener Zeit teilte. Burchard schuf das königliche Worms-einer der schönsten und imposantesten Städte des deutschen Mittelalters."
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