WIDUKIND VON CORVEY berichtet: HATTO war-sua aetate- der einflußreichste Kleriker im Ostfrankenreich. Er war äußerst gerissen, doch hatte er keine Vernunft, lediglich deren Imitation. Als KÖNIG KONRAD den HERZOG HEINRICH ausschalten wollte, fiel seine bevorzugte Wahl sofort auf HATTO.
Einmal schwor HATTO dem Babenberger ADALBERT, daß er ihn entweder mit KONRAD versöhnen oder ihn wieder unverletzt auf seine Burg zurückbringen würde. ADALBERT bot dem Bischof einen Imbiß an, doch der lehnte ab. Die Zeit dränge, man müsse aufbrechen. Unterwegs gab der Bischof vor, doch Hunger zu haben. Also ging man zur Burg zurück. Da er ADALBERT unversehrt auf die Burg zurückgebracht hatte, glaubte HATTO, von seinem Eid entbunden zu sein. Man bricht erneut auf. ADALBERT wird vor den König gebracht und hingerichtet.
WIDUKIND: "Gibt es etwas Schändlicheres als eine solche Unehrlichkeit? Und doch wurde durch die Hinrichtung dieses einen Mannes das Leben so vieler Menschen erhalten. Was wäre also noch zweckmäßiger gewesen als dieser hinterlistige Rat Hattos, der den Zwist aus der Welt schaffte und den Frieden wiederherstellte?"
---
Liebe deinen Nächsten! Amen.
---
Nach: HELLMUT DIWALD: HEINRICH DER ERSTE. DIE GRÜNDUNG DES DEUTSCHEN REICHES.
Diese Seite befasst sich mit dem Mittelalter (Medium Aevum) und hat ihren Schwerpunkt im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation (Sacrum Romanum Imperium Nationis Germanicae).
Montag, 25. Mai 2015
Donnerstag, 14. Mai 2015
UNGARNEINFALL DES JAHRES 909
Am 30. Juli anno 909 schauten die Horden der Magyaren im bayerischen Freising vorbei, "but not to just say hello". Das Reitervolk aus der Steppe, allesamt arge Heiden, die unseren Herrn Jesus nicht lieb hatten, hausten in der Stadt gar jämmerlich. H. DIWALD spricht von einem "unerwarteten Sonntagsvergnügen", das die Ungarn den Bewohnern von Freising bereiteten. Anscheinend ohne Sinn für sakrale Architektur, brannten sie zwei Kirchen nieder, doch blieb die Kathedrale auf wundersame Weise unversehrt.
Wie war dies möglich?-Einzige vernünftige und logische Erklärung: Der Herr hatte die Heiden entweder mit Blindheit geschlagen oder die Kathedrale durch einen Nebel unsichtbar gemacht. Das leuchtet ein. So muß es gewesen sein.- Credo, quia absurdum!
Am 4. August war dann der Spuk vorbei.
---
Gefunden bei: HELLMUT DIWALD: HEINRICH DER ERSTE.
Zu den Ungarneinfällen von 909: ANNALES ALAMANNICI.
Wie war dies möglich?-Einzige vernünftige und logische Erklärung: Der Herr hatte die Heiden entweder mit Blindheit geschlagen oder die Kathedrale durch einen Nebel unsichtbar gemacht. Das leuchtet ein. So muß es gewesen sein.- Credo, quia absurdum!
Am 4. August war dann der Spuk vorbei.
---
Gefunden bei: HELLMUT DIWALD: HEINRICH DER ERSTE.
Zu den Ungarneinfällen von 909: ANNALES ALAMANNICI.
Samstag, 9. Mai 2015
FEROCITAS ATROCITASQUE SAXONUM (WILDHEIT UND TROTZ DER SACHSEN)
EINHARDUS MONACHUS, minima statura, sed magno ingenio, liber praeclarus de VITA CAROLI MAGNI scripsit (composuit).
Der Mönch Einhard, von sehr geringer Statur, doch von großer Begabung, schrieb (verfaßte) ein hochberühmtes Buch über das Leben von Karl dem Großen.
Quo in libro SAXONES natura feroces, paganos, legibus carentes (legibus solutos), effrenatos (liberos, solutos) nominat.
In diesem Buch nennt er die Sachsen von Natur aus wild, der Gesetze entbehrend (ohne Gesetze, gesetzlos), zügellos.
OROSIUS presbyter in libro suo de historia mundi scribit de fortitudine terribili Saxonum.
Der Priester Orosius schreibt in seinem Buch über die Geschichte der Welt von der schrecklichen Tapferkeit (Verwegenheit) der Sachsen.
TACITUS in illo libro dicit (dixit), qui "Germania" inscribitur, virtutes Germanorum maxime Saxonibus inesse velut fortitudinem itemque eos semper ad arma paratos fuisse.
Tacitus sagt in jenem (berühmten) Buch, das den Titel "Germania" trägt, daß die Tugenden der Germanen besonders in den Sachsen innewohnen würden wie z.B. die Tapferkeit und ebenso, daß diese immer bereit zu den Waffen waren (waffenbereit waren).
Ab anno 772 usque ad annum 804, plus quam triginta annos, CAROLUS, REX FRANCORUM, contra Saxones bellum cruentum gessit.
Vom Jahr 772 bis zum Jahr 804, mehr als 30 Jahre lang, führte Karl, der König der Franken, gegen die Sachsen einen blutigen Krieg.
Quoque anno contra Saxones fidem christianam repudiantes profectus est.
Jedes Jahr zog er gegen die Sachsen, die den christlichen Glauben zurückwiesen, zu Felde.
---
text by decurio; copyright
---
zu Einhard: eigentlich hieß er EGINHARD; geb. um 770; im Kloster Fulda erzogen, dem damaligen Bildungszentrum des ostfränkischen Reiches; weil er so mickerig war, wurde er von WALAHFRIED STRABO "homuncio" (Menschlein) genannt; regen Geistes und nicht ohne Witz, kam er durch Empfehlung des Abtes BAUGULF an den Hof KAISER KARLS nach Aachen (anno 791 aut 792); dort leitete ALCUIN die Hofschule; Einhards Begabung vor allem der lateinischen Klassiker fiel diesem auf und so beauftragte er ihn, die Studien des Kaisers zu beaufsichtigen; hieraus entstand eine enge Freundschaft zwischen dem Kaiser und EINHARD!
---
Quelle: Reclam: EINHARD: Vita Karoli Magni; das Leben Karls des Großen; Übers., Anmerk., Nachw. Evelyn Scherabon Firchow,lat./ dt., Reclam, Stuttg. 1995, Nachwort.
---
zur Sachsengeschichte: WIDUKIND VON CORVEY: Res gestae Saxonicae; die Sachsengeschichte; übers. u. hrsg. v. E. Rotter u. B. Schneidmüller, Reclam; Stuttg. 1992.
Der Mönch Einhard, von sehr geringer Statur, doch von großer Begabung, schrieb (verfaßte) ein hochberühmtes Buch über das Leben von Karl dem Großen.
Quo in libro SAXONES natura feroces, paganos, legibus carentes (legibus solutos), effrenatos (liberos, solutos) nominat.
In diesem Buch nennt er die Sachsen von Natur aus wild, der Gesetze entbehrend (ohne Gesetze, gesetzlos), zügellos.
OROSIUS presbyter in libro suo de historia mundi scribit de fortitudine terribili Saxonum.
Der Priester Orosius schreibt in seinem Buch über die Geschichte der Welt von der schrecklichen Tapferkeit (Verwegenheit) der Sachsen.
TACITUS in illo libro dicit (dixit), qui "Germania" inscribitur, virtutes Germanorum maxime Saxonibus inesse velut fortitudinem itemque eos semper ad arma paratos fuisse.
Tacitus sagt in jenem (berühmten) Buch, das den Titel "Germania" trägt, daß die Tugenden der Germanen besonders in den Sachsen innewohnen würden wie z.B. die Tapferkeit und ebenso, daß diese immer bereit zu den Waffen waren (waffenbereit waren).
Ab anno 772 usque ad annum 804, plus quam triginta annos, CAROLUS, REX FRANCORUM, contra Saxones bellum cruentum gessit.
Vom Jahr 772 bis zum Jahr 804, mehr als 30 Jahre lang, führte Karl, der König der Franken, gegen die Sachsen einen blutigen Krieg.
Quoque anno contra Saxones fidem christianam repudiantes profectus est.
Jedes Jahr zog er gegen die Sachsen, die den christlichen Glauben zurückwiesen, zu Felde.
---
text by decurio; copyright
---
zu Einhard: eigentlich hieß er EGINHARD; geb. um 770; im Kloster Fulda erzogen, dem damaligen Bildungszentrum des ostfränkischen Reiches; weil er so mickerig war, wurde er von WALAHFRIED STRABO "homuncio" (Menschlein) genannt; regen Geistes und nicht ohne Witz, kam er durch Empfehlung des Abtes BAUGULF an den Hof KAISER KARLS nach Aachen (anno 791 aut 792); dort leitete ALCUIN die Hofschule; Einhards Begabung vor allem der lateinischen Klassiker fiel diesem auf und so beauftragte er ihn, die Studien des Kaisers zu beaufsichtigen; hieraus entstand eine enge Freundschaft zwischen dem Kaiser und EINHARD!
---
Quelle: Reclam: EINHARD: Vita Karoli Magni; das Leben Karls des Großen; Übers., Anmerk., Nachw. Evelyn Scherabon Firchow,lat./ dt., Reclam, Stuttg. 1995, Nachwort.
---
zur Sachsengeschichte: WIDUKIND VON CORVEY: Res gestae Saxonicae; die Sachsengeschichte; übers. u. hrsg. v. E. Rotter u. B. Schneidmüller, Reclam; Stuttg. 1992.
Abonnieren
Posts (Atom)