Dienstag, 28. April 2015

DIE WIKINGER UND DIE WEIBER

1.) Als HARALD SCHÖNHAAR die edle RAGNHILD VON JÜTLAND ehelichte, gab es da noch ein kleines Problem in Form von neun weiteren Frauen zu beseitigen, von denen er sich scheiden ließ.

2.) JARL HAAKON raubte noch als alter Drecksack die Weiber seiner Bauern. Wenn er dann genug hatte, schickte er sie wieder zurück in ihren Schweinestall.

3.) AMIN RAZI erzählt: Jeder der 400 Kämpfer des Königs der Rus hatte eine Sklavin. Der König selbst hatte deren 40! Diese wurden vor aller Augen genommen! So war das damals.

4.) IBN FADLAN berichtet: Die Sklavenhändler der Rus führten ihre Ware "in actu" vor.

Nach: R. PÖRTNER: DIE WIKINGER SAGA.

"Den zitierten Äußerungen ist zu entnehmen, daß die Wikinger nicht an den Nutzen der Enthaltsamkeit glaubten, daß sie vielmehr in innigem Konnex mit ihren Trieben lebten und es für das Selbstverständlichste von der Welt hielten, ihnen nachzugehen."

Römpömpöm! Hörhör!

Samstag, 25. April 2015

VIKINGS: DIE QUELLEN

1.) PYTHEAS: VOM OZEAN (nur durch spätere Autoren überliefert).
Um 33o v. Chr. fuhr PYTHEAS, von Forscherdrang getrieben, von Massilia über Spanien und Britannien zu dem sagenumwobenen ULTIMA THULE, "jener Insel am Rande der Welt, mit der vielleicht Island, vielleicht Grönland gemeint war." (R. PÖRTNER) Von dort aus kam er nach Norwegen und dann in die deutsche Bucht. Dann fuhr er wieder heim.
2.) POMPONIUS MELA: In seiner Darstellung der Welt erwähnt er den Namen "SINUS CODANUS". Darin liege eine Insel, die CODANNOVIA heißt.
3.) PLINIUS DER ÄLTERE: Erwähnung des Namens SCANDINNAVIA (=Schadensinsel; wegen der Sandbänke von Skanör/ Schonen).
4.) CORNELIUS TACITUS: GERMANIA 44, "eine vielzitierte Darstellung, die bis heute das literarische Fundament des nordischen Geschichtsbewußtseins bildet." (R. PÖRTNER): "Danach folgen, im Ozean selbst liegend, die Gemeinschaft der SUJONEN (Schweden!), die nicht nur durch ihre Männer und Waffen, sondern auch durch ihre Flotten stark sind. (...)"
5.) PTOLEMÄUS VON ALEXANDRIEN: Er nennt vier SKANDIA-INSELN östlich von Jütland sowie einige Völkerschaften, die dort leben wie z.B. die GAUTEN oder GÖTEN (=frühe Goten)
6.) CASSIODOR: Die GOTEN würden in den GAUTEN ihre Ahnen sehen; s. auch
7.) JORDANIS: Zusammenfassung der verlorenen Gotengeschichte des CASSIODOR, sog GETICA; darin: Nenung von 30 nordischen Völkern; Erwähnung der Mitternachtssonne; des hohen Wuches der nord. Völker; ihrer Kampfeslust!
8.) PROKOPIOS: Beschreibung des Untergangs der Goten in Italien; Exkurs über Gesandtschaft der HERULER nach THULE.
10.) EINHARD: "erste authentische Darstellung" (R. PÖRTNER); er nennt den Dänenkönig GÖTTRIK einen aufgeblasenen Gernegroß.
11.) ANNALES REGNI FRANCORUM: vor allem die dänischen Einfälle von 828 und 829 werden genau beschrieben.
12.) ANNALES FULDENSES: Fortsetzung der Reichsannalen für Ostfranken bis 901.
13.) ANNALES XANTENSES: der Kleriker GERWALD war Augenzeuge der Verwüstung Xantens durch die Wikinger.
14.) ANNALES BERTINIANI: Fortsetzung der Reichsannalen für Westfranken; Autoren u.a. PRUDENTIUS VON TROYES und HINKMAR VON REIMS.
15.) ANNALES VEDASTINI: "Katastrophenpanorama der Jahre 874 bis 900" (R. PÖRTNER).
16.) DIE VITEN LUDWIGS DES FROMMEN und NITHARDT
17) ANGELSÄCHSISCHE CHRONIK: "die wichtigsten Daten über die Wikingerzeit in England" (R. PÖRTNER).---
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"Alle diese schreibenden Mönche, Bibliothekare und Bischöfe waren perfekte Schwarzweißmaler, die in den heidnischen Nordmännern das Böse schlechthin verkörpert sahen..." (R. PÖRTNER: DIE WIKINGER)
Die Wikinger haben, wie es scheint, einige wichtige dieser tintenklecksenden Kuttenträger übersehen. Die sorgten zwar einerseits für schlechte Presse, andererseits trugen sie mit ihren apokalyptischen Stories dazu bei, daß die Wikinger noch mehr gefürchtet wurden.
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18.) ADAM VON BREMEN (der "Tacitus des Nordens"): "vollständiges Bild von den Menschen, den Ländern und der ungeschlachten Natur des europäischen Nordens" (R. PÖRTNER).







Montag, 13. April 2015

WIKINGER: LITERATURHINWEISE

ADAM VON BREMEN: GESTA HAMMABURGENSIS ECCLESIAE PONTIFICUM.
BERTIL ALMGREN (u.a): DIE WIKINGER.
H. ARNTZ: HANDBUCH DER RUNENKUNDE.
ULRICH BRACHER: GESCHICHTE SKANDINAVIENS.
A. W. BRÖGGER: VINLANDFAHRTEN.
BRÖGGER-SHETELIG: THE VIKING SHIPS.
JOHANNES BRÖNDSTED: NORTHMEN IN NORTH AMERICA BEFORE COLUMBUS.
DERS.: DIE GROSSE ZEIT DER WIKINGER.

WAS MAN ÜBER DIE WIKINGER WISSEN SOLLTE (1)

1.) Ganz besonders wichtig für die Nordmänner waren sog. "Freundschaftsbünde", "Blutsbrüderschaften" sowie "Gefolgschaften" (R. Pörtner).
2.) Die Gesellschaft der freien Wikinger war "nahezu klassenlos".
3.) "Selbstlosigkeit war nicht die Sache der nordischen Bauern." (R. Pörtner).
4.) "Das Sittengesetz diktierte Vergeltung auch im Schenken." (R. Pörtner)
5.) "Eine Blutsbrüderschaft schuf so etwas wie eine Familie...Das Verhältnis war 'fratriarchal'..." (R. Pörtner)
6.) Beim Herrn der Gefolgschaft lagen "Verantwortung, Befehlsgewalt und Rechtsprechung". Im Gegenzug dafür gab es alles, "was das Herz eines nordischen Kriegers begehrte: Kampf und Gefahren, Spiele und dröhnende Gelage-vor allem aber Geschenke." Der Chief-so Pörtner-mußte schließlich "seine 'Gang' bei guter Lauene halten." (R. Pörtner)
7.) "Außerprivate Bindungen waren dem Wikinger fremd." (R. Pörtner)
8.) "Armen, Kranken oder Schwachen zu helfen, sah er nicht als seine Aufgabe an." (R. Pörtner)-Sollen sich selber helfen!-Wikinger als Altenpfleger oder Sozialarbeiter: Unvorstellbar!
9.) "Worte wie Vaterlandsliebe und Staatssinn fehlten in seinem Vokabular." (R. Pörtner)-Dies zeugt m. E. für einen gewissen gesunden Individualismus.
10.) Auf dem THING, bei dem sich die waffenfähigen Männer regelmäßig trafen, wurden meistens nur Zwistigkeiten beigelegt. Es war also nicht ein Parlament in unserem heutigen Sinne. ADAM VON BREMEN informiet uns über die Rechtsverhältnisse in Island. Dort gebe es zwar keinen König, aber ein allgemeines Recht.-Um 930 wurde dort die THINGORDNUNG gegründet. Eine THINGSITZUNG glich "mehr einem kriegerischen Spektakulum oder einer zirzensischen Posse als einem Rechtsakt." (R. Pörtner nach F. Niedner)-" Die beiden Prozeßgefolge standen einander 'wie zwei Kampfscharen' gegenüber." (R- Pörtner)
11.) Es ging weniger um die Kenntnis des Sachverhaltes als darum, ob einer ein Ehrenmann ist und ob man mächtige Unterstützer hat.
12.) Dem Prozeßgegner sollte die Aussichtslosigkeit seiner Position gezeigt werden. Er sollte so aus dem Rennen geworfen werden. Um die Wahrheitsfindung ging es dabei weniger. Sieg ist wichtiger als Wahrheit.
13.) Mit Geld könne man alles gutmachen, so glaubte man. So mußte amüsanterweise (jedoch nicht für den Betroffenen) für eine abgeschlagene Nase volles "Manngeld" gezahlt werden!
14.) Es galt als fluchwürdig einen als "Neiding", Dirne oder Perversling zu bezeichnen oder ihn zu fragen, "wann er zum letzten Mal niedergekommen sei." (R. Pörtner)
15.) Höchststrafe war die"FRIEDLOSIGKEIT", "der Ausschluß aus der Gesellschaft". Er war somit Feind aller, und keiner durfte ihm Schutz gewähren.-"Das Vermögen des Friedlosen ging in Gemeinbesitz über und wurde neu verteilt. Frau und Kinder sagten sich von ihm los, die Sippe löschte ihn gleichsam aus. Der Friedlose wurde zum ruhelosen Flüchtling. Er ging in den Wald oder, wie auf Island, in die steinige Einöde, wo er gehetzt wie ein Wolf, selbst zum Wolf wurde.
Ganz ohne Chance war der Waldgänger allerdings nicht. Man gewährte ihm eine Fluchtfrist, so daß er die Möglichkeit hatte, außer Landes zu gehen. Außerdem vermochte er sich dadurch zu rehabilitieren, daß er einen anderen Friedlosen erschlug oder rechtzeitig Kunde von einem feindlichen Einfall brachte."
(Eigentlich sollten Friedlose zusammenhalten und besser den erschlagen, der sie verbannt hat!)
Es gab auch die Friedlosigkeit auf Zeit (isländisches Recht). Diese Zeit nutzte z.B. ERIK DER ROTE, um Grönland zu entdecken. Carpe diem!
16.) "In besonders schwierigen Fällen übertrug das Gericht das Urteil einer anonymen Instanz."
Der Beschuldigte mußte glühendes Eisen tragen, oder es wurde ein Zweikampf angeordnet. Diesen nannte man einen HOLMGANG, weil er meist auf einem Holm (Schäre oder Binnenwasserinsel) ausgefochten wurde. Der Mensurplatz wurde dabei mit Haselruten abgesteckt. Das Gericht überließ somit die Entscheidung den Göttern und war aus allem "fein raus". Diese wiederum gaben nach damaligen Denken dem Stärkeren ihren Beistand, was für den Wikinger "nur eine metaphysische Bestätigung seiner vulgären Kraftmoral" war. (R. Pörtner)
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R. PÖRTNER: DIE WIKINGER SAGA, 3. Abschnitt (7).---







Sonntag, 5. April 2015

HORAZ: QUID SIT FUTURUM CRAS, FUGE QUAERERE

=Vermeide danach zu fragen, was morgern sein wird!
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Gefunden bei SIEGFRIED OBERMEIER: MEIN KAISER-MEIN HERR.
(Leider sind nicht alle lateinischen Zitate korrekt. So heißt es einmal: Noli turbare circulUS meUS!!! Nein! Das darf nicht wahr sein! Jeder Quartaner weiß, daß es "circulos meos" heißen muß. Akk. Pl. Mask.; O-Deklination; mit Gruß an den Rowohlt-Verlag; Lektoren histor. Bücher sollten m. E. über hinreichend Lateinkenntnisse verfügen! Wenn nicht droht Gehaltskürzung oder Klosterhaft!)

EIN REICH, EIN KÖNIG

"Ebenso mußten sie (die Sachsen) einsehen, daß die deutschen Stämme nur stark sind, wenn sie sich unter einem König zusammenschließen. Manche lernen schneller und manche langsamer, doch im Frankenreich ist für alle Einsichtigen Platz, wie im Himmelreich für alle reuigen Sünder."-So sei es!
SIEGFRIED OBERMEIER: MEIN KAISER-MEIN HERR.

DIE SACHSEN KONNTEN MIT CHRISTUS WENIG ANFANGEN

"Christus war ihnen ein fremder Gott, der keinen Bezug zu ihren Wäldern und Feldern hatte und mit dem sie nichts anzufangen wußten. Genau so wenig bedeutete ihnen der Frankenkönig. Was hatte er, der nicht hier geboren war und eine andere Sprache redete, was hatte er im Sachsenland verloren?"
SIEGFRIED OBERMEIER: MEIN KAISER, MEIN HERR, EIN ROMAN AUS DER ZEIT KARLS DES GROSSEN.

SPIEGEL: FECHTGRUPPE GLADIATORES

http://www.spiegel.de/video/schwertkampf-video-1565732.html